Ermittler gehen nach tödlicher Messerattacke auf Polizisten in Brüssel von Terrorakt aus – landeszeitung.de

Brüssel. Bei einem Messerangriff in Brüssel ist am Donnerstag ein Polizist getötet und ein weiterer verletzt worden. Wie die belgische Bundesstaatsanwaltschaft am Freitagvormittag bei einer Pressekonferenz bestätigte, hatte der Angreifer bei seiner Tat „Allahu Akbar“ (zu deutsch: „Gott ist groß“) gerufen. „Wir gehen davon aus, dass es sich um eine terroristische Tat handelt“, sagte ein Sprecher.

Die beiden angegriffenen Polizisten hätten bei einer Streifenfahrt um 19.15 Uhr an einer roten Ampel gestanden, als der Angreifer mit einem Messer zuerst auf den Fahrer losging, anschließend auf den Beifahrer, erklärte der Behördensprecher. Der fahrende Polizist (29) sei am Hals und am rechten Arm verletzt worden und erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus. Sein 23-jähriger Kollege wurde ebenfalls in eine Klinik gebracht, Lebensgefahr bestehe nicht.

Täter wurde durch Schüsse verletzt

Der Angreifer soll geflohen sein, sei aber von einer anderen Streife abgefangen worden, nachdem die beiden attackierten Polizisten Hilfe angefordert hatten. Der Täter wurde durch Schüsse verletzt.

Bei dem Angreifer handelt es sich um den 1999 geborenen Yasin N. Laut Staatsanwaltschaft war er der Justiz wegen mehrerer kleinerer Delikte bereits bekannt und stand zudem auf der belgischen Gefährderliste.

War der Angreifer noch am selben Tag in der Psychiatrie?

In der Nacht zu Freitag bestätigte die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Tat, dass eine Person am Donnerstagmorgen auf einer Polizeiwache erklärt habe, einen Anschlag auf die Polizei verüben zu wollen.

Die Person sei in eine Psychiatrie begleitet und dort dem Personal übergeben worden. Als die Beamten später erneut Kontakt zu der Einrichtung aufgenommen hätten, habe sich herausgestellt, dass die Person das Krankenhaus wieder verlassen hatte. Ob es sich dabei tatsächlich um den Angreifer Yasin N. handelte, ließ die Staatsanwaltschaft offen.

„Allahu Akbar“ eine Art Schlachtruf

Dschihadisten und Salafisten benutzen den arabischen Ausdruck „Allahu Akbar“ oft als eine Art Schlachtruf. Eigentlich handelt es sich aber um eine zentrale religiöse Formel des Islams, die seit Jahrhunderten von Muslimen weltweit benutzt wird.

RND/nis mit dpa