Mehr als 20 Lüneburger, die Anrufe von „falschen Polizisten“ erhalten haben, haben sich bereits bei der echten Polizei gemeldet. Und die gibt Tipps, um solche Maschen zu erkennen.
Lüneburg. Mehr als 20 Lüneburger meldeten sich seit Dienstag bei der Polizei, weil sie Anrufe falscher Polizisten bekommen haben. Am Telefon hatten sich die Betrüger als Kommissar vom Landeskriminalamt oder von der Kriminalpolizei Lüneburg ausgegeben.
Aber: „Viele der Angerufenen rochen den Braten, beendeten das Gespräch und verständigten die richtige Polizei“, heißt es von den Lüneburger Ordnungshütern. Sie betonen: „Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und werden Sie misstrauisch!“
Betrüger wollen an Geld kommen
Mit den Anrufen wollen die Betrüger an Geld kommen. Sie fordern zumeist mit verschiedenen Begründungen dazu auf, Geld- und Wertgegenstände aus dem Haus oder der Wohnung, aber auch von der Bank, an vermeintliche Polizisten oder Kuriere zu übergeben.
Eine Taktik ist, dass dem Opfer erklärt wird, dass alle Wertsachen zur Sicherheit abgegeben werden müssen, da demnächst ein Wohnungseinbruch geschehen wird – die „Polizei“ wisse das aus Ermittlungsarbeiten. Die Zielgruppe der Betrüger sind meist ältere Menschen. Sie werden mit Hilfe des Telefonbuchs und mikt Blick auf die Vornamen, die der älteren Generation zugeordnet werden, ausgewählt.
Was die Polizei bei verdächtigen Anrufen rät
„Die Täter rufen meist nicht selbst aus der Region an“, weiß Kai Richter, Sprecher der Polizei Lüneburg. Sie würden aber oft in einem bestimmten Zeitraum vermehrt in einer Region Menschen anrufen, um ihre Kuriere vor Ort einsetzen zu können, damit diese nicht erst weite Autofahrten zu einem möglichen Opfer unternehmen müssten.
Wie viele Lüneburger genau in diesen Tagen angerufen worden sind, sei ungewiss. „Aber da sich so viele gemeldet haben, sehen wir auch, dass Aufklärungsarbeit in diesem Bereich Wirkung zeigt“, sagt Richter. Das sei erfreulich.
Polizei gibt Tipps für das richtige Verhalten
Die Polizei Lüneburg rät bei verdächtigen Anrufen: Rufen sie die Polizei unter der Telefonnummer 110 selbst an und teilen sie uns den Vorfall mit. Drücken Sie nicht auf Wahlwiederholung und lassen Sie das Telefon nach einem vermeintlichen Betrugsanruf für einige Sekunden aufgelegt, damit die vorherige Verbindung korrekt getrennt wird. Die Polizei fordert niemals Geldbeträge oder Wertgegenstände am Telefon ein. lz/lat