Polen versetzt Teil seiner Streitkräfte in erhöhte Bereitschaft – landeszeitung.de

Warschau. Nach einer Explosion mit zwei Toten in einem Dorf im Grenzgebiet zur Ukraine hat Polen einen Teil seiner Streitkräfte in erhöhte Bereitschaft versetzt. Dies gelte auch für andere uniformierte Dienste, sagte ein Regierungssprecher am Dienstagabend in Warschau. Es gehe dabei um bestimmte militärische Kampfeinheiten sowie die Kampfbereitschaft von Einheiten der uniformierten Dienste, sagte er, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

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Außerdem habe man gemeinsam mit den Nato-Verbündeten beschlossen, zu überprüfen, ob es Gründe gebe, die Verfahren nach Artikel 4 des Nato-Vertrags einzuleiten, sagte er. Artikel 4 sieht Beratungen der Nato-Staaten vor, wenn einer von ihnen die Unversehrtheit seines Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die eigene Sicherheit bedroht sieht.

Krisensitzungen in Polen

Zuvor hatte die Regierung in Warschau nach unbestätigten Berichten über einen angeblichen Raketeneinschlag im Grenzgebiet zur Ukraine eine Sitzung des nationalen Sicherheitsrates einberufen. Zudem wurde am Dienstagabend kurzfristig eine außerplanmäßige Kabinettssitzung einberufen.

Sollte sich Berichte bewahrheiten, wonach die Explosion von Raketen ausgelöst wurde, wäre das der erste derartige Vorfall in dem seit fast neun Monaten dauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Polen, ein Nachbarland der Ukraine, ist Mitglied der EU und des westlichen Verteidigungsbündnisses Nato. Moskau dementierte die Berichte umgehend und sprach von einer „Provokation“.

Nach Angaben der Feuerwehr in Hrubieszow sind bei einer Explosion auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in dem Dorf Przewodow zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Ursache für die Explosion sei noch ungeklärt. Der Regierungssprecher bestätigte diese Informationen. Die Behörden seien vor Ort, um die Umstände zu klären.

RND/dpa